Netgear Aircard 790: HighSpeed WLAN to go

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Ob im Zug, am Flughafen oder im nächsten Urlaub: Nicht immer hast du freies und offenes WLAN, und dein Datenvolumen auf dem Smartphone ist mal wieder aufgebraucht. Mit der Aircard 790 von Netgear kannst du dir deinen eigenen WiFi-Hotspot für bis zu 15 Geräte aufmachen und bist auch so mit dem Laptop sofort im Internet. Was das Gerät sonst noch so kann, zeigt der Test.

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Vorneweg: Natürlich benötigst du zum Betrieb eine eigene SIM-Karte, welche nicht mitgeliefert wird. Ich persönlich habe eine von mobilcom-debitel, welche LTE im Telekom-Netz mit 50 mbit/s unterstützt. Diese gibt es immer mal wieder im Angebot, vorallem bei MediaMarkt/Saturn. Aktuell zum Beispiel 3GB zu den eben genannten Konditionen für effektiv rund 2 Euro im Monat. (Effektiv, da der Monatspreis zwar höher ist, du den MediaMarkt/Saturn-Gutschein aber quasi wie Bargeld behandeln kannst. Die sind 5 Jahre lang gültig, in dieser Zeit findest du sicherlich einmal etwas, was du dort kaufen kannst.) Natürlich geht aber auch jede andere SIM-Karte, solange damit eine Internetverbindung möglich ist. Ich persönlich würde aber auf jeden Fall zum Telekom-Netz greifen, da hier die LTE-Verfügbarkeit einfach am Besten ist.

Einfache Inbetriebnahme

So, nun aber zurück zum Gerät. Du bekommst die Aircard 790 von Netgear in einer kleinen, unscheinbaren Verpackung geliefert, mit dabei sind neben dem obligatorischem Papierkram auch ein normales USB-Netzteil samt microUSB-Kabel sowie ein sogenanntes "Jump-Boost-Kabel". Was das ist, dazu später mehr - dieses Kabel ist an sich aber ein normales USB-OTG-Kabel. Es ermöglicht damit zum Beispiel an Smartphones angeschlossen die Benutzung normaler USB-Geräte (USB-Sticks oder Tastaturen).

Zualler erst musst du dann den Akku und deine SIM-Karte ins Gerät setzen. Dazu lässt sich die komplette Rückseite abnehmen. Darunter verbirgt sich dann der microSIM-Slot sowie der Platz für den Akku. Anschließend kannst du die Aircard erst einmal voll aufladen. Im normalen Betrieb dauert das Laden dann von 0 auf 100% rund 3 Stunden.

Nun kannst du den Hotspot mit dem großen Power-Button auf der Oberseite anschalten. Beim ersten Start (mit einer neuen SIM-Karte) wirst du nach der APN-Konfiguration gefragt. Aber keine Sorge: Die Aircard findet automatisch den sinnvollsten Zugangspunkt, den du einfach nur noch auswählen und bestätigen musst. Die Einstellungen kannst du problemlos über den 2,4"-Touchscreen an der Front vornehmen, danaben befinden sich auch Zurück- und Home-Button.

Alles verbunden

Nachdem du dann Mithilfe des Touchscreens auch die SIM-PIN eingegeben hast, steht dem mobilen Surfvergnügen nichts mehr im Wege. Die Aircard verbindet sich, solange der Vertrag dies unterstützt, auch per LTE mit dem Mobilfunktnetz. Dabei wird sogar der LTE advanced Cat 6-Standard unterstützt, dies sind in der Theorie ganze 300 mbit/s im Downlink und 50 mbit/s im Uplink. Allerdings haben die deutschen Provider ihr Netz noch nicht dementsprechend ausgebaut. Natürlich wird aber auch 3G unterstützt.

Auch bei 250 km/h im ICE liefert die Aircard noch eine solide Performance ab und bietet genug Empfang um vernünftig arbeiten zu können.

Der Empfang ist aus jeden Fall besser als bei einem Smartphone - habe ich in meinem Zimmer nur vollen 3G-Empfang, so sind mit der Aircard im gleichen Netz auch problemlos drei Balken LTE. Wem der Empfang dann noch immer nicht reicht, kann die Aircard auch an eine optional erhältliche externe Antenne anschließen, dazu hat die Aircard auf der Unterseite zwei Anschlüsse für externe Antennen nach dem TS-9-Standard. Diese lassen sich mit einer Klappe aber bei Nichtbedarf auch schließen und so vor Schmutz schützen.

Auf der anderen Seite lässt sich Netgear auch nicht lumpen und baut das aktuellste verfügbare WLAN ein, was es momentan auf dem Markt gibt. Bis zu 15 Geräte lassen sich gleichzeitig über 2,4GHz oder 5GHz (im ac-Standard) verbinden. Auch hier ist der Empfang sehr gut, aber natürlich sollte sich der Access Point schon in der Nähe der eigenen Geräte befinden.

Wie Zuhause - auch unterwegs

Sobald dann alles eingerichtet ist, fühlt es sich mit dem Access Point an wie Zuhause. Gerät einschalten, in die Tasche packen und vergessen. Smartphone und Laptop verbinden sich dann vollautomatisch mit dem Access Point und somit auch dem Internet. Somit lässt es sich dann zum Beispiel im Zug wie Zuhause arbeiten - vorrausgesetzt natürlich, dass das Mobilfunknetz auch entsprechend gut ausgebaut ist.

Auf dem 2,4"-Display lassen sich alle wichtigen Informationen schnell erkennen.

Besonders cool: Der Router lässt dich quasi alles einstellen, was du auch vom heimischen Router kennst. MAC-Adressen lassen sich herausfiltern und auch einzelne Ports können gesperrt werden. Einstellen lässt sich dies einerseits über die schon recht umfangreiche, aber optisch total veraltete Aircard-App für iOS und Android, oder alternativ über das sehr umfangreiche Webinterface. Alle wichtigen Infos lassen sich auch auf dem Display der Aircard anzeigen, inkl. WLAN-Passwort für einen schnellen Zugriff.

Ebenfalls sehr gut: Ich kann auch meine Kamera, die Canon 70D, per WLAN mit der Aircard verbinden. Wenn dann auch noch das iPhone im gleichen WLAN hängt, lässt sich von unterwegs ein eben geschossenes Bild sofort herunterladen und weiterverarbeiten. Hochqualitative Fotos auf der nächsten Messe direkt twittern ist damit kein Problem mehr, so sollte das für einen Blogger sein.

Zusatzfeatures

Oben hatte ich ja bereits das "Jump Boost Kabel" erwähnt. Die Aircard lässt sich nämlich zusätzlich auch als externer Akku benutzen. Dazu lässt sich einfach das mitgelieferte OTG-Kabel an die Aircard anschließen und dort dann ein normales MicroUSB/Lightning-Kabel. Diese Funktion dürfte sich aber eher nur für den Notfall eignen: Der 2930mAh-Akku der Aircard ist vermutlich sogar kleiner als der des Smartphones und muss ja nebenbei auch noch die Aircard selbst antreiben. Das schafft er übrigens sehr gut, die angebenen 11 Stunden Laufzeit sind realistisch.

Über die microUSB-Buchse (Sogar USB 3.0!) ist es auch möglich, den Hotspot kabelgebunden zu nutzen, einfach per USB-Kabel mit dem Rechner verbinden und ab geht der Spaß. Der Hotspot wird dann, ähnlich wie bei Smartphones, direkt als Internetzugang erkannt. Was laut einigen Amazon-Rezensionen aber leider nicht geht ist die Benutzung eines LAN-Adapters, also USB->LAN, um das Internet dann direkt per Switch zu verteilen.

Was leider fehlt bzw. ziemlich cool gewesen wäre: Ein kleiner microSD-Slot, um dort eine Speicherkarte hinein zu legen und den Speicher dann als Netzwerkspeicher für alle Geräte verfügbar zu machen. Das wäre die ideale Möglichkeit auch unterwegs mit mehreren Leuten Dateien auszutauschen.

Ein ebenso cooles Feature wäre ein eingebauter NFC-Tag. Hierüber könnte die Aircard dann die WLAN-Einstellungen mittels einer kurzen Berührung an Android-Geräte übertragen, dies würde den Verbindungsaufbau nochmal deutlich beschleunigen.

Einen letzten kleinen Kritikpunkt zum Abschluss des Tests habe ich dann aber doch noch: So muss man in den Einstellungen wählen, wie viele der 15 Nutzerslots für das 2,4GHz-Netz freigegeben werden und wie viele für das 5GHz-Netz. Eine automatische Verteilung wäre hier sinnvoller. So hatte ich beispielsweise das Problem, dass sich mein iPhone nicht verbinden konnte, weil die 5GHz-Slots voll waren, das iPhone aber nur das 5GHz-WLAN versucht hatte. Erst als ich die Anzahl der Slots erhöht habe, konnte ich wieder über den Hotspot surfen.

Fazit

Die Aircard ist der ideale Begleiter für unterwegs, wenn man auch mal im Zug oder Cafe arbeiten möchte und dort sein eigenes WLAN mitnimmt. Die Verbindung ist schnell, der Empfang ist gut und das Gerät hält den ganzen Tag über durch. Zum Preis von aktuell 160€ ist die Netgear Aircard auch erschwinglich und reißt kein allzu großes Loch in die Geldbörse. Nicht vergessen sollte man aber, dass noch eine zusätzliche SIM-Karte nötig ist.

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