Factorio solltest du nicht spielen. Wirklich nicht. Außer du hast für die nächsten zwei Wochen nichts zu tun und ein vernünftiger Schlafrythmus ist dir auch egal. Denn das Spiel macht süchtig, sobald du einmal damit angefangen hast. Warum, zeigt dieses kurze Review.
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Aktuell bin ich ein großer Fan von Indie-Spielen. Daher möchte ich einige von ihnen in dieser neuen Serie vorstellen, vielleicht gefällt dir das ein oder andere Spiel ja so gut, dass du es auch mal antesten willst. Sämtliche dieser Spiele sind auf Steam mit dem "Indie"-Tag versehen bzw teilweise noch gar nicht auf Steam erhältlich.
Factorio ist an sich ein Crafting-Game, ähnlich wie Minecraft und Konsorten. Letztendlich geht es darum, Materialien abzubauen und daraus weitere Produkte zu Entwickeln. Anders als bei Minecraft läuft dieses allerdings nicht von Hand (möglich wäre es aber schon), sondern deine Aufgabe ist es, möglichst alles davon zu automatisieren. Sowohl der Abbau der Rohmaterialien (Eisen, Kupfer, Stein und Kohle) läuft Vollautomatisch, ebenso die Weiterverarbeitung und Lagerung der Materialien am Ende.
Verbunden werden alle Maschinen durch Förderbänder und Greifarme, du musst dir also eine ausgeklügelte Logistik ausdenken, damit alle Maschinen versorgt werden können, und das möglichst platzsparend. Natürlich lassen sich auch die Förderbänder und Greifarme automatisiert craften, nur einsammeln und verbauen musst du die Elemente selbst.
Das Spielprinzip macht einfach total viel Spaß, und so kann man auch gerne mal bis 4 Uhr morgens (eigene Erfahrung) an dem Spiel sitzen und die Zeit vergessen. Die Spielstunden sammeln sich ganz einfach zusamen. In der Überschrift habe ich ja schon angeteasert, dass dies das beste Spiel aller Zeiten ist. Und dies ist nicht gelogen, wenn man sich die Steam-Spieleliste nach Reviews sortiert ganz oben anschaut, findet man auf dem ersten Platz Factorio - und das nicht zu Unrecht.
Ganz am Anfang stehst du aber noch mit leeren Händen da. Hier gilt es als Erstes die nähere Umgebung nach den besten Startplätzen zu erkunden, weiterhin musst du für eine Grundlage an Eisen, Stein, Kupfer und Kohle sorgen. Daraus kannst du dann die ersten Elemente händisch zusammencraften, normalerweise startest du mit einem einfachen Schmelzofen, der aus dem Eisenerz Eisenplatten macht, die dann die Grundlage für viele andere Dinge sind. Befeuert werden müssen die Öfen mit Kohle, welche auch von dir abgebaut werden muss.
Danach geht es aber ganz schnell: Die ersten Förderbänder sind schnell zusammengebaut, auch automatisierte Ressourcen-Abbauer sind fix fertig. Die Grundversorgung steht nun, als nächstes musst du dann, ähnlich wie in Minecraft, dich vor heranstürmenden Feinden verteidigen.
Dies geht entweder mit der Waffe die du in der Hand hast, birgt aber das Problem, dass die Monster auch gerne mal deine Maschinen angreifen, wenn du gerade in einer ganz anderen Ecke unterwegs bist. Daher kannst du auch einfach Selbstverteidigungstürme und Schutzwälle bauen - und natürlich vorher automatisiert craften lassen. Wenn du keine Lust auf Kampf hast und nur für dich hin bauen möchtest, geht das natürlich auch, einfach die entsprechende Option beim Start auswählen.
Natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit, weitere Elemente und Verbesserungen zu erforschen. Dabei müssen die Forschungs-Pavillions stetig mit einem oder mehreren der vier möglichen Forschungs-"Tränke" befüllt werden. Und du hast richtig geraten: Sowohl die Produktion, als auch die Versorgung der Pavillions lässt sich automatisieren.
Ein schlussendliches Spielziel gibt es im freien Spiel natürlich nicht, du kannst einfach drauf los bauen und immer weiter expandieren. Sobald du alles erforscht hast und eine Rakete ins All schießen konntest, ist das Spiel gewonnen. Es gibt aber auch eine Kampagne, in der du einerseits alle wichtigen Schritte zum Aufbau deines Maschinenparks lernst, andererseits auch konkrete Ziele umfasst (wie der Bau eines Produktes mit der vorherigen Erforschung des nötigen Wissens.)
Das Spiel ist für Windows, OS X und Linux verfügbar, bietet Mod-Support, Multiplayer-Modus und ein umfangreiches Wiki - was will man mehr? Grafisch ist das Spiel nicht sehr detailliert, vor allem herangezoomt gehts ans Pixelzählen. Dem Spielspaß tut dies aber kein Abbruch. Die Lernkurve ist allerdings relativ steil, dafür macht das Spiel von Anfang an Spaß und ist auch nicht allzu schwierig, sobald man das Prinzip einmal verstanden hat. Am Ende kann man dann problemlos seine Kreativität auslassen, wie dieses Video eindrucksvoll zeigt:
Factorio ist als Indiegogo-Kampagne 2013 gestartet und hat dabei genug Geld zur Weiterentwicklung eingesammelt. Aktuell kannst du das Spiel für 20€ bei Steam kaufen, die Entwickler haben auch schon angekündigt, bei zukünftigen Rabattaktionen nicht teilzunehmen, sodass du das Spiel auch jetzt schon beruhigt kaufen kannst. Wenn du es erst testen willst: Eine Demo-Version ist auch verfügbar.
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