Huawei Honor 6 Plus im Test

Profilbild von Florian Schmidt
Vom 23. August 2015 Affiliatelink enthalten Testmuster kostenlos erhalten

Huawei bietet seine Geräte nicht nur unter dem Huawei-Label an, sondern hat auch noch die Untermarke Honor am Start. Diese hat vor Kurzem ihr aktuelles Flagschiff Honor 6 Plus vorgestellt. Der erste Eindruck ist schon einmal sehr positiv, aber wie es sich im ausführlichen Test schlägt, erfährst du in diesem Beitrag.

Dieser Artikel wurde zuletzt vor über einem Jahr aktualisiert. Die Inhalte könnten inzwischen nicht mehr aktuell sein.

Huawei bietet seine Geräte nicht nur unter dem Huawei-Label an, sondern hat auch noch die Untermarke Honor am Start. Diese hat vor Kurzem ihr aktuelles Flagschiff Honor 6 Plus vorgestellt. Der erste Eindruck ist schon einmal sehr positiv, aber wie es sich im ausführlichen Test schlägt, erfährst du in diesem Beitrag.

Aussehen

Das Honor 6 Plus besticht durch eine sehr schlichte, klare Optik. Wir haben als Testgerät die weiße Variante bekommen, es gibt allerdings zum gleichen Preis auch noch eine schwarze Version. Beim ersten Ansehen fiel die Ähnlichkeit zum iPhone (4/4s) direkt auf - welche sich übrigens in der Software fortsetzt, dazu später mehr. Um drei Kanten herum geht ein silberner Aluminiumring, ähnlich wie beim iPhone. Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas, welches einen sehr edlen Eindruck hinterlässt. Die Rückseite hat dabei ein leichtes Muster im Glas, welches die Optik nochmals verbessert.

Das Honor 6 Plus von unten

An der Oberseite befinden sich 3,5mm-Klinke-Ausgang und Infrarot-Sender. Rechts sind Lautstärkewippe, Powertaste sowie die beiden Slots für SIM/SD-Karte zu finden. Letztere sind leider etwa einen halben Millimeter im Gehäuse versenkt. Das wirkt einfach nicht gut verarbeitet, andere Hersteller bekommen das besser hin. Auf der Unterseite gibt es noch die Micro-USB-Buchse, der Lautsprecher befindet sich auf der Rückseite.

Das Display ist 5,5" groß, dementsprechend ist das Gehäuse natürlich auch relativ wuchtig. Da ich an mein OnePlus One gewöhnt bin (ebenfalls 5,5"), macht mir das aber nichts aus, die Geräte unterscheiden sich von den Größen her nicht. Das Honor liegt allerdings etwas schlechter in der Hand, da es eine komplett gerade Rückseite und relativ eckige Kanten hat. Das OPO ist bekanntlich auf der Rückseite relativ rund.

Gut zu erkennen: Ganz oben die Lautstärkewippe, darunter Power-Button und die beiden SIM/SD-Slots

Auf der Vorderseite befindet sich ganz oben die Sensorenleiste. Leider ist diese komplett in Schwarz, sodass sie stark auffällt. Darunter sitzt der Ohrlautsprecher, links davon ist die Kamera positioniert.

Es gibt keine Hardwaretasten, die Android-Bedienelemente befinden sich wie inzwischen häufiger zu finden direkt auf dem Display. Dies verschwendet natürlich etwas Platz, den man auch gut für mehr Fläche bei den Apps nutzen könnte, andererseits verschwinden sie im Vollbildmodus automatisch und nehmen dann auch keinen Platz unter dem Display weg.

Display

Das Display löst mit FullHD-Auflösung auf, dies macht auf 5,5" eine Dots-per-Inch (DPI) Zahl von 401 - also absolut ausreichend scharf für alle Anwendungen. Zwar gibt es inzwischen auch Smartphones mit höheren Auflösungen bei gleichem Format (1440p zum Beispiel) - diese irrwitzig hohen Pixelzahlen merkt man letztendlich aber nicht wirklich, sorgen aber für einen höheren Preis und Akkuverbrauch. Für ein IPS-Panel gibt es sehr schöne Schwarzwerte zu betrachten. Insgesamt sind die Farben sehr angenehm im Auge, im Zusammenspiel mit der Emotion UI 3.0 macht das einen runden Gesamteindruck.

Die Helligkeit ist sehr gut, unter direkter Sonneneinstrahlung ist es wie jedes spiegelnde Display nur recht schwierig ablesbar. Im Dunkeln ist das Display dann bei kleinster Helligkeitseinstellung aber immer noch recht hell. Leider zieht das Glas Fingerabdrücke magisch an.

Unter der Haube

Angetrieben wird das Honor von einem Kirin 925 mit 4x 1,8 GHz plus 4x 1,3 GHz. Als Arbeitsspeicher wird, wie inzwischen Standard in der Oberklasse, 3 GB RAM verbaut. Speicher gibt es entweder 16GB oder 32GB - erweitert werden kann er mit einer MicroSD-Karte. Hier gibt es eine Besonderheit: Entweder können zwei SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine MicroSD-Karte verbaut werden. In einen der beiden Slots passen also SIM und SD hinein (natürlich nicht gleichzeitig). Eine sehr schlaue Lösung, wie ich finde, solange man mit 32GB Speicher leben kann, wenn die Dual-SIM-Funktionalität wirklich benötigt wird.

Die CPU sorgt für einen flüssigen Betrieb des Smartphones. In der Oberfläche, besonders beim Herunterziehen der Statusleiste, sind aber ab und an dennoch kleinste Ruckler festzustellen. Beim Multitasking gibt es dank der 3GB Arbeitsspeicher keine Probleme.

Das Honor hält vorallem im StandBy-Betrieb lange durch, unter Last darf man von dem 3600mAh-Akku aber keine Höchstleistungen erwarten. Leider ist der Akku nicht wechselbar.

Kamera

Die drei Kameras lösen allesamt mit 8 Megapixel auf. Moment mal - drei Kameras? Nein, dies ist tatsächlich kein Tippfehler. Das Honor 6 Plus besitzt auf der Rückseite zwei nebeneinander liegende Kameras. Diese stehen etwa in einem Zentimeter Abstand zueinander und sind nicht dafür da, 3D-Bilder zu erstellen, wie es bei älteren Smartphones schon einmal möglich war.

Gut zu erkennen: Die beiden nebeneinander liegenden Kameras des Honor 6 Plus

Huawei bietet mit den beiden Kameras die Möglichkeit, qualitativ hochwertigere Fotos zu schießen. In Kombination sind dann 13 Megapixel möglich. Außerdem kann nachträglich der Fokus verändert werden, was im Test auch recht gut geklappt hat.

Testbild am Tag vom Honor 6 Plus (HDR-Modus)

Die Frontkamera besitzt ebenfalls 8 Megapixel, aber nur in einfacher Ausführung. Dennoch macht auch sie gute Bilder.

Ein HDR-Modus ist selbstverständlich an Board, der macht auch gute Fotos. In der Nacht werden die Fotos dann merklich schlechter, es sei denn, man nutzt den "Super-Nacht-Modus". Hier wird das Bild dann 20 Sekunden lang belichtet. Klappt natürlich nur mit Stativ - und wer das schon mitschleppt, kann auch gleich eine DSLR nutzen, die natürlich bessere Fotos macht.

Software

Ein Smartphone steht und fällt mit der Software. Huawei liefert das 6 Plus mit Android 4.4.2 aus. Leider gibt es, obwohl sowohl Smartphone als auch Android Lollipop schon länger verfügbar sind, noch kein Update auf die aktuellste Version 5.1 oder wenigstens 5.0. Ob es das Update jemals geben wird, steht auch in den Sternen, bisher gibt es keine handfesten Informationen dazu.

Optisch hat Honors Oberfläche nicht mehr viel mit dem originalen Android gemeinsam - ehemalige iPhone-Nutzer werden sich aber schnell zurecht finden. Insgesamt leiht sich Huawei einiges von iOS aus - Lockscreen und Kameraanwendung dürften dabei die größten 'Copycats' sein. Das bedeutet aber nicht, dass die Oberfläche nicht bedienbar wäre. Im Gegenteil, sie ist einfach gehalten und funktional.

Sperrbildschirm

Wie inzwischen bei chinesischen Smartphones häufiger aufzufinden, spart sich Huawei auch beim 6 Plus den App-Drawer. Neu installierte Apps landen also direkt - wie beim iPhone - auf dem Homescreen. Natürlich können sie dort auch in Ordner gepackt werden, falls es mal zu viele werden. Wem das gar nicht gefällt, kann aber natürlich auch einen alternativen Launcher installieren. Ich setze bei meinem OnePlus One den klassischen Google-Now-Launcher ein.

Homescreen

Ein interessantes Konzept wird allerdings bei der Notificationbar verfolgt. Hier werden die Einträge chronologisch sortiert, inkl. der Uhrzeit angezeigt. Auf jeden Fall eine interessante Idee, mich konnte sie überzeugen.

Notificationbar

Leider installiert auch Huawei einige an "Schrott-Apps". Dies hält sich beim Honor 6 Plus allerdings noch in Grenzen. Die Eigenentwicklungen wie Kalender und Kontakte App sind aber sehr schick geworden und passen sich auch gut ins restliche System ein.

Fazit

Das Honor 6 Plus ist ein grundsolides Smartphone, welches für den Preis von 399€ auch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis besitzt. Natürlich ist die Oberfläche Geschmackssache, ehemalige iOS-User werden sich aber schnell heimisch finden. Weiterer Pluspunkt und Alleinstellungsmerkmal: Statt einer MicroSD-Karte kann auch eine zweite SIM-Karte eingesetzt werden.

Letztendlich ist das OnePlus One dann doch noch einen Ticken im Vorteil und auch noch 100€ günstiger, den Nachfolger gibt es ja inzwischen auch schon, dann aber ebenfalls für 399€.

  • # Smartphone
  • # Honor

Du suchst die Kommentare?

Keine Sorge, die sind nicht verloren! Es dauert aber noch eine Weile, bis sie wieder zu sehen sind und du neue Kommentare hinterlassen kannst.

Netzleben ist frisch von einer alten Kirby-Website auf eine neue, Statamic-basierte Website umgezogen. Leider ist das Plugin für Kommentare mit Statamic 3 noch nicht kompatibel.